Was den Chemikern das Labor ist, ist den Kulturwissenschaftlern die Exkursion. Und recht früh zu Beginn meines Studiums und durch das Glück, die richtigen Seminare besucht zu haben, konnte ich eben an einem solchen Erlebnis teil haben.
Zum ersten Mal betrete ich als angehende Kulturwissenschaftlerin ein anderes Land. Merkwürdig, denn obgleich ich noch eher Ersti als "Zweiti" bin, bemerke ich bereits auf dieser ersten Reise den Einfluss meines Studiums und verzeichne, stolz wie King Louie, einen geschärften Blick, die erfolgreichen Auswirkungen eines Semesters Hermeneutik. Ein Hochgefühl, wenn man Gelerntes anwenden kann.
Unsere Reise beginnt an einem nebligen Freitagnachmittag im März und nichts weist darauf hin, dass wir in wenigen Stunden schon in Spanien sein werden. Mit dem Zug geht es zunächst nach Frankfurt und von dort weiter zum Flughafen. Scheinbar keiner von uns ist irgendwie in Urlaubslaune – gut, um einen Urlaub handelt es sich hier nun auch nicht -, in letzter Eile haben wir gepackt, zuvor die letzten oder eben auch die ersten Klausuren dieses Wintersemesters geschrieben, beinahe mühsam erscheint der Weg zum Gate und die anschließenden Stunden des Wartens, Fliegens und Kofferschleppen.
In Madrid gelandet, ist es halb elf. Vom Flughafen aus nehmen wir die Métro und staunen über das spanische Nachtleben; es ist ein Uhr nachts, als wir die Puerta del Sol im Herzen Madrids erreichen; und trotz der schon fortgeschrittenen Stunde, haben wir das Gefühl, dass es nicht später als zehn Uhr sein kann: Menschen lassen sich über den Platz treiben, Jugendliche lachen und grölen, Pärchen schlendern an uns vorbei oder schieben Kinderwägen über den Platz. Bei so viel Leben, werden auch wir wieder lebendig und obgleich wir noch eben todmüde waren, dauert es nicht lange, und schon sitzen auch wir zu elft in einem Jazzclub nahe der Plaza Santa Ana.
Die folgenden zwei Tage stehen ganz im Zeichen Madrids. Beflügelt von einem unglaublichen Frühstück mit Croissants und echt flüssiger Schokolade - zu der aus einem unergründlichen Grund trotz allem ein Päckchen Zucker gereicht wird -, erkunden wir die spanische Hauptstadt.
Und weil Feldforschung Unbekanntes voraussetzt, genießen wir nicht nur eine exklusive Stadtführung und die ein oder andere Cania auf den Plazas Madrids, sondern besuchen auch das Gula Gula; einen Ort, für den es keine Beschreibung gibt. Man mag es mir nachsehen, doch bei diesen wenigen Worten soll es bleiben.
Etwas gesitteter geht es in den beiden großen Museen Madrids von Statten, dem Prado und dem Museo Reina Sofia, die wir jeweils Samstag und Sonntag aufsuchen, und in denen wir Stunden verbringen.
Und weil Feldforschung Unbekanntes voraussetzt, genießen wir nicht nur eine exklusive Stadtführung und die ein oder andere Cania auf den Plazas Madrids, sondern besuchen auch das Gula Gula; einen Ort, für den es keine Beschreibung gibt. Man mag es mir nachsehen, doch bei diesen wenigen Worten soll es bleiben.
Etwas gesitteter geht es in den beiden großen Museen Madrids von Statten, dem Prado und dem Museo Reina Sofia, die wir jeweils Samstag und Sonntag aufsuchen, und in denen wir Stunden verbringen.
Aber Kunst macht hungrig, und so begegnen wir gleich in diesen ersten Tagen dem genüsslichen Verzehr von Bocadillos. Bocadillos, das sind teils spärlich, teils großzügig belegte Baguettes, die man nach spanischer Manier mit scheinbar allem kombinieren kann; so geschieht es nicht selten, dass wir Kartoffeln oder eine gequetschte spanische Tortilla zwischen den Brothälften finden.
Eine weitere Sitte des modernen spanischen Lebens scheint das Einkleiden von Hunden, und obwohl wir nicht wenigen modebewussten Vierbeinern begegnen, können wir uns bis zu unserer Abreise nicht an Windhunde in Wollpullovern gewöhnen.
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