Bevor wir Madrid am Montagmittag verlassen, führt uns unser Professor Dr. Karl Braun in die Filmoteca espaniola, wo wir uns auf den eigentlichen Grund unserer Reise einstimmen wollen: die Extremadura. Noch einmal sehen wir uns Luis Bunuels Film Las Hurdes – tierra sin pan an, unter dem die Region der Extremadura seit beinahe achtzig Jahren leidet.
Studentenstadt Cáceres: Marburg, nur in Spanien |
Doch in der Extremadura scheint die Sonne.
Es ist wärmer als in Madrid und ein jeder und eine jede von uns soll diesen Ort nicht ohne einen Sonnenbrand verlassen. Im klimatisierten Bus fahren wir vorbei an Storchennestern und alten Burgen wie etwa Trujillo, dem Geburtsort Hernan Cortes, dessen Statue wir noch oft im Laufe der Reise begegnen werden.
Das iberische Schwein hielt sich versteckt |
Drei Tage bleiben wir hier; und wie in Madrid, besuchen wir auch in Cáceres die Filmoteca de Extremadura, in der wir eine kleine Führung erhalten; wir bekommen die Gelegenheit, den extremensischen Comiczeichner Fermín Solís zu treffen, dessen Buch zu Bunuel ebenfalls Gegenstand des Seminars war. Man überhäuft uns mit Geschenken, und in Gedanken runzeln wir beinahe ängstlich die Stirn, wenn wir an die Limitierung unseres Handgepäcks denken.
Unterschätzt: In der Extremadura ist es schön |
Eine andere Spezialität der Extremadura hingegen bleibt uns gänzlich verschlossen: das schwarze Schwein, cerdo iberico, das angeblich so charakteristisch für die Gegend ist, will uns auch nach einer Woche in der Extremadura nicht begegnen.
Doch obgleich einige von uns über diese versäumte Attraktion geradezu betrübt sind, rettet uns in jenen Tagen das Wissen um das deutsche Klima; während wir uns gegen Mittag in den angrenzenden Batuecas des Museums nach einem ausgiebigen Picknick in der Sonne räkeln oder gar im nahe gelegenen See schwimmen gehen, ereilt uns die Nachricht, dass man in Deutschland Minusgrade verzeichnet.
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